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Pfahlbaumuseum und Inklusionshotel gewinnen Bodensee-Innovationspreis
Das Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen und das Hotel Seehörnle in Gaienhofen auf der Halbinsel Höri sind die Gewinner des begehrten Tourismus-Innovationspreises „Bodensee25“. Der Verband der Tourismuswirtschaft Bodensee (VTWB) hatte dazu aufgerufen, Projekte und Angebote einzureichen, die einen relevanten Beitrag zur Weiterentwicklung des Bodenseetourismus leisten und das positive Image der Region stärken.
Aus 21 Einreichungen wählte die Jury die Preisträger aus. In der Kategorie Nachhaltigkeit überzeugte der Inklusionsbetrieb „Bio-Hotel und Gasthaus Seehörnle“ in Gaienhofen-Horn. Das beliebte Urlaubshotel verbindet das Ziel der Klimaneutralität – unter anderem mit biozertifizierter Küche und emissionsneutraler Heiztechnik – mit dem Bestreben um soziale Nachhaltigkeit. So hat ein Drittel der Mitarbeitenden eine wesentliche Behinderung und benötigt zur Teilhabe an Arbeit besondere Hilfe. Die Aufstockung des Hotelgebäudes im Effizienzhaus-Standard ermöglichte zudem im Jahr 2023 die Einrichtung von 11 zusätzlichen barrierefreien Gästezimmern.
Als Sieger in der Kategorie Erlebnisse ging das Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen hervor. Es hatte sich mit dem 2024 eröffneten „Neuen Museum am See“ beworben. Der in Holzarchitektur errichtete moderne Neubau mit Besucherzentrum und Ausstellungsbereich vermittelt zwischen der Ortsbebauung und der steinzeitlichen Welt der Pfahlbauten im Wasser. Die über 100 Jahre gewachsene Vermittlungspraxis des Museums wird auf der Ausstellungsfläche im Neubau überzeugend weiterentwickelt – mit interaktiven Präsentationen an Medienstationen, rollstuhlgerechten Blickwinkeln, NFC-Tags an allen Exponat-Vitrinen und farbig hervorgehobenen Texten für Kinder.
Pfahlbaumuseum und Hotel Seehörnle freuen sich jeweils über ein Preisgeld von 2.500 Euro. Die Jury setzte sich aus erfahrenen Fachleuten aus allen vier Ländern der Region zusammen. Koordiniert wurde der Wettbewerb vom VTWB in Zusammenarbeit mit der IBT. Bewertet wurden die Einreichungen unter anderem nach dem Grad der Innovation, dem Kundennutzen, den sozialen Auswirkungen, dem wirtschaftlichen Effekt auf die Wertschöpfungskette, der Imagewirkung für die Region und der Nachhaltigkeit im Sinne des Umgangs mit Ressourcen.
Der Innovationspreis des VTWB
Mit dem Bodensee-Innovationspreis setzt der Verband der Tourismuswirtschaft Bodensee (VTWB) alle zwei Jahre ein Zeichen für frische Ideen und kreative Lösungen zur Weiterentwicklung des Bodenseetourismus. Nach 2017, 2019 und 2023 ist es in diesem Jahr die vierte Ausrichtung des Wettbewerbs. Gesucht werden jeweils Projekte, Konzepte oder Produkte, die den Bodenseetourismus innovativ weiterentwickeln und das Potenzial haben, das Image der Vierländerregion – mit Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein – positiv zu prägen.
International besetzte Jury und klare Bewertungskriterien
Expertinnen und Experten aus allen vier Ländern der Bodenseeregion – Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein – haben als Jury die Einreichungen für den Innovationspreis nach den folgenden Kriterien beurteilt: Innovationsgrad, Mehrwert (für Kunden, Gäste, Mitarbeiter, Einheimische), Auswirkung auf die Wertschöpfungskette, soziale Auswirkungen, Imagewirkung für die Vierländerregion Bodensee, Grad der digitalen Vermarktung, Umgang mit Ressourcen.
Mitglieder waren:
Prof. Dr. Anja Brittner-Widmann ist Professorin an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg und leitet dort den Studiengang BWL-Tourismus, Hotellerie und Gastronomie.
Gerhard Stübe ist Geschäftsführer der Kongresskultur Bregenz GmbH, die das Festspielhaus Bregenz betreibt. Zudem ist er eine zentrale Figur im grenzüberschreitenden Netzwerk BodenseeMeeting.
Mathias Ulrich ist seit März 2022 Geschäftsführer von Liechtenstein Marketing, der nationalen Agentur für Standortkommunikation und Tourismusförderung des Fürstentums Liechtenstein.
Monika Grünenfelder ist Betriebsökonomin und verfügt über langjährige Erfahrung in Marketing, Tourismus und Projektmanagement mit Schwerpunkten in den Bereichen Gartenkultur, Beratung und Gemeinwesen.
Der VTWB in Kürze
Der Verband der Tourismuswirtschaft Bodensee, kurz VTWB, bündelt die Interessen von rund 50 privaten und öffentlichen Tourismusunternehmen in der Bodenseeregion, darunter Ausflugs- und Erlebnisziele, die Schifffahrt, Bergbahnen sowie Beherbergungsbetriebe. Vorgänger des VTWB war der Internationale Bodensee Verkehrsverein, IBV. 1902 schlossen sich 74 Gemeinden rund um den See zu einer ersten internationalen Marketingorganisation zusammen. Der Verein kann als ein Vorläufer der Internationalen Bodensee Tourismus GmbH (IBT) angesehen werden, die 1998 als Tourismus-Dachverband der Bodensee-Anrainerländer gegründet wurde. Ihre Aufgabe: Die überregionale und internationale touristische Vermarktung der internationalen Bodenseeregion. Der IBV erhielt damit eine andere Rolle und wurde Gesellschafter der IBT. Mitte der 2000-er Jahre wurde dieses Konstrukt überprüft. Die IBT stellte sich neu auf und der IBV gründete sich 2006 neu als Verein für die touristischen Leistungsträger am Bodensee. Damit erhielten die Tourismusunternehmen als Gesellschafter der IBT eine Stimme im Bodenseetourismus und konnten dort ihre Kompetenzen und Erfahrungen einbringen. 2011 wurde der IBV in „Verband der Tourismuswirtschaft Bodensee“, kurz VTWB, umbenannt. Der VTWB hat sich seither zu einer aktiven Interessensvertretung entwickelt. Er ist Auftraggeber von Studien und Mitveranstalter der Bodensee Salongespräche. Mit dem Bodensee Innovationspreis hat er 2017 außerdem eine Auszeichnung ins Leben gerufen, die Strahlkraft weit über die Region hinaus entwickelt. Der Innovationspreis wurde bisher drei Mal vergeben. Im Jahr 2025 wird er erneut ausgeschrieben. www.vtwb.eu