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Pressefach Verband der Tourismuswirtschaft Bodensee e.V. (VTBW)
Letzter Pressetext: 04.12.25
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Pressemitteilung: 04.12.25, 4760 Zeichen, 10 Bilder
Bodensee-Tourismusverband hat Innovationspreis vergeben / Gesucht waren frische Ideen und kreative Lösungen im Bodenseetourismus

Pfahlbaumuseum und Inklusionshotel gewinnen Bodensee-Innovationspreis

Das Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen und das Hotel Seehörnle in Gaienhofen auf der Halbinsel Höri sind die Gewinner des begehrten Tourismus-Innovationspreises „Bodensee25“. Der Verband der Tourismuswirtschaft Bodensee (VTWB) hatte dazu aufgerufen, Projekte und Angebote einzureichen, die einen relevanten Beitrag zur Weiterentwicklung des Bodenseetourismus leisten und das positive Image der Region stärken. Die Preisträger nahmen die Auszeichnung Anfang Dezember auf dem Tourismusforum der Internationalen Bodensee Tourismus GmbH (IBT) im Dornier Museum in Friedrichshafen entgegen.

Aus 21 Einreichungen wählte die international aus allen vier Ländern der Bodenseeregion besetzte Jury die beiden Preisträger aus. In der Kategorie Nachhaltigkeit überzeugte der Inklusionsbetrieb „Bio-Hotel und Gasthaus Seehörnle“ in Gaienhofen-Horn. Das vom Caritasverband Konstanz getragene beliebte Urlaubshotel verbindet das Ziel der Klimaneutralität mit dem Bestreben um soziale Nachhaltigkeit. Auf die Tische kommen hier nur biozertifizierte Lebensmittel mit kurzen Lieferwegen. Die Heizung wird klimaneutral mit Hackschnitzeln vom lokalen Förster befeuert. Auch Hygiene- und Kosmetikartikel sowie Büromaterial stammen aus naturverträglicher Herstellung. Die Aufstockung des Hotelgebäudes um ein weiteres Geschoss im Effizienzhaus-Standard ermöglichte im Jahr 2023 die Einrichtung von 11 zusätzlichen barrierefreien Gästezimmern. Ein Drittel der Mitarbeitenden des Seehörnle hat eine wesentliche Behinderung und benötigt zur Teilhabe an Arbeit besondere Hilfe. So gesellt sich zum Anliegen der ökologischen Nachhaltigkeit auch das der sozialen Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.

Als Sieger in der Kategorie Erlebnisse ging das Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen hervor. Es hatte sich mit dem 2024 eröffneten „Neuen Museum am See“ beworben. Der in Holzarchitektur errichtete Neubau mit Besucherzentrum und Ausstellungsflächen interpretiert „Pfahlbaukonstruktion“ auf moderne Weise und vermittelt zwischen der Ortsbebauung und der steinzeitlichen Welt der Pfahlbauten im Wasser. Die Modernität des Neubaus und seine museale Ausgestaltung ist für das von einem Verein getragene Museum ein gewaltiger Schritt. Denn es entwickelt darin die über 100 Jahre gewachsene Vermittlungspraxis hin zu einer zeitgemäßen, emotionalen Präsentation des Themas „Welterbe Pfahlbauten“ – mit interaktiven Präsentationen an Medienstationen, rollstuhlgerechten Blickwinkeln, NFC-Tags an allen Exponat-Vitrinen und farbig hervorgehobenen Texten für Kinder.

Die enormen Investitionen durch den Verein zeigen bereits jetzt eine Wirkung: Das Alter der durchschnittlichen Museumsbesuchenden beträgt im Pfahlbaumuseum mittlerweile junge 30 Jahre und liegt damit weit unterhalb des üblichen Durchschnitts.

Pfahlbaumuseum und Hotel Seehörnle freuen sich jeweils über ein Preisgeld von 2.500 Euro. Die Auswahl ist der Jury nicht leichtgefallen. Die 21 Einreichungen setzen sich zu einem überzeugenden Kaleidoskop der Innovationsfreude im Tourismus am Bodensee zusammen. Es sind viele ebenfalls preiswürdige Initiativen, von der „zeigmal-App“ aus Radolfzell über den Thurgauer Kugelbahnweg „Rugelreise“, vom Naturkino Allensbach bis zum Verein Mobil am See, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Barrierefreiheit am gesamten Bodensee zu verbessern.

Der Preis wurde dieses Jahr in zwei Feldern vergeben: Die Kategorie Erlebnisse zeichnet Angebote und Projekte aus, die einzigartige, berührende und inspirierende Momente schaffen. Die Kategorie Nachhaltigkeit fokussiert auf zukunftsorientierte Konzepte, die dazu beitragen, die Attraktivität der Region langfristig zu bewahren und sie so zu gestalten, dass sie Gäste und Einheimische auch in vielen Jahren noch begeistert. Einen Sieger in der Kategorie Grenzüberschreitende Zusammenarbeit gab es in diesem Jahr nicht.

Die Jury setzte sich aus erfahrenen Fachleuten aus allen vier Ländern der Region zusammen: die Tourismusexpertin Monika Grünenfelder aus der Schweiz, die DHBW-Professorin für Tourismusbetriebswirtschaft Anja Brittner-Widmann, der Geschäftsführer der Kongresskultur Bregenz GmbH Gerhard Stübe und mit Mathias Ulrich der Geschäftsführer von Liechtenstein Tourismus. Koordiniert wurde der Wettbewerb vom VTWB in Zusammenarbeit mit der IBT. Bewertet wurden die Einreichungen unter anderem nach dem Grad der Innovation, dem Kundennutzen, den sozialen Auswirkungen, dem wirtschaftlichen Effekt auf die Wertschöpfungskette, der Imagewirkung für die Region und der Nachhaltigkeit im Sinne des Umgangs mit Ressourcen.

 

Der Innovationspreis des VTWB

Mit dem Bodensee-Innovationspreis setzt der Verband der Tourismuswirtschaft Bodensee (VTWB) alle zwei Jahre ein Zeichen für frische Ideen und kreative Lösungen zur Weiterentwicklung des Bodenseetourismus. Nach 2017, 2019 und 2023 ist es in diesem Jahr die vierte Ausrichtung des Wettbewerbs. Gesucht werden jeweils Projekte, Konzepte oder Produkte, die den Bodenseetourismus innovativ weiterentwickeln und das Potenzial haben, das Image der Vierländerregion – mit Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein – positiv zu prägen.

 

International besetzte Jury und klare Bewertungskriterien

Expertinnen und Experten aus allen vier Ländern der Bodenseeregion – Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein – haben als Jury die Einreichungen für den Innovationspreis nach den folgenden Kriterien beurteilt: Innovationsgrad, Mehrwert (für Kunden, Gäste, Mitarbeiter, Einheimische), Auswirkung auf die Wertschöpfungskette, soziale Auswirkungen, Imagewirkung für die Vierländerregion Bodensee, Grad der digitalen Vermarktung, Umgang mit Ressourcen.

Mitglieder waren:

Prof. Dr. Anja Brittner-Widmann ist Professorin an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg und leitet dort den Studiengang BWL-Tourismus, Hotellerie und Gastronomie.

Gerhard Stübe ist Geschäftsführer der Kongresskultur Bregenz GmbH, die das Festspielhaus Bregenz betreibt. Zudem ist er eine zentrale Figur im grenzüberschreitenden Netzwerk BodenseeMeeting.

Mathias Ulrich ist seit März 2022 Geschäftsführer von Liechtenstein Marketing, der nationalen Agentur für Standortkommunikation und Tourismusförderung des Fürstentums Liechtenstein.

Monika Grünenfelder ist Betriebsökonomin und verfügt über langjährige Erfahrung in Marketing, Tourismus und Projektmanagement mit Schwerpunkten in den Bereichen Gartenkultur, Beratung und Gemeinwesen.

 

Der VTWB in Kürze

Der Verband der Tourismuswirtschaft Bodensee, kurz VTWB, bündelt die Interessen von rund 50 privaten und öffentlichen Tourismusunternehmen in der Bodenseeregion, darunter Ausflugs- und Erlebnisziele, die Schifffahrt, Bergbahnen sowie Beherbergungsbetriebe. Vorgänger des VTWB war der Internationale Bodensee Verkehrsverein, IBV. 1902 schlossen sich 74 Gemeinden rund um den See zu einer ersten internationalen Marketingorganisation zusammen. Der Verein kann als ein Vorläufer der Internationalen Bodensee Tourismus GmbH (IBT) angesehen werden, die 1998 als Tourismus-Dachverband der Bodensee-Anrainerländer gegründet wurde. Ihre Aufgabe: Die überregionale und internationale touristische Vermarktung der internationalen Bodenseeregion. Der IBV erhielt damit eine andere Rolle und wurde Gesellschafter der IBT. Mitte der 2000-er Jahre wurde dieses Konstrukt überprüft. Die IBT stellte sich neu auf und der IBV gründete sich 2006 neu als Verein für die touristischen Leistungsträger am Bodensee. Damit erhielten die Tourismusunternehmen als Gesellschafter der IBT eine Stimme im Bodenseetourismus und konnten dort ihre Kompetenzen und Erfahrungen einbringen. 2011 wurde der IBV in „Verband der Tourismuswirtschaft Bodensee“, kurz VTWB, umbenannt. Der VTWB hat sich seither zu einer aktiven Interessensvertretung entwickelt. Er ist Auftraggeber von Studien und Mitveranstalter der Bodensee Salongespräche. Mit dem Bodensee Innovationspreis hat er 2017 außerdem eine Auszeichnung ins Leben gerufen, die Strahlkraft weit über die Region hinaus entwickelt. Der Innovationspreis wurde bisher drei Mal vergeben. Im Jahr 2025 wird er erneut ausgeschrieben. www.vtwb.eu