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Pressefach Westlicher Bodensee
Letzter Pressetext: 10.04.24
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Pressemitteilung: 07.06.17, 11.631 Zeichen, 9 Bilder
Tourenvorschlag für den westlichen Bodensee

Inselhopping im Süden Deutschlands

Zählt man die Inseln und Halbinseln am westlichen Bodensee zusammen, reichen die Finger einer Hand nicht aus. Sie gliedern die Landschaft und sorgen immer wieder aufs Neue für überraschende Blickwinkel. Die Nähe der Inseln und der Ufer des Festlands zueinander verschafft dem Untersee eine Alleinstellung im Vergleich zum dicken „Bauch“ des Bodensees, dem Obersee. Landpartien lassen sich hier perfekt mit Touren übers Wasser zwischen Festland und Inseln verbinden.

Inselglück auf der Reichenau
Wie hineingegossen breitet sich mitten im Untersee die größte Bodenseeinsel aus: Die Reichenau ist berühmt für ihr Gemüse und für ihre drei mittelalterlichen Kirchen – Reste der klösterlichen Besiedlung, deren Bedeutung Anfang der 2000-er Jahre auch die UNESCO überzeugte. Heute zählt die Insel zu den bedeutenden Welterbestätten. Kultur und Grünzeug sind die eine Seite der Postkarte, lässiges Strandleben und aussichtsreiche Spaziergänge die andere. Und auch, wenn man eigentlich gerne bleiben möchte, kommt man gut weg. Auf halber Inselhöhe in Mittelzell ist die Schiffsanlegestelle. Im Pendelverkehr trägt eine kleine Solarfähre ihre Passagiere von hier aus lautlos ans nah gelegene Schweizer Ufer nach Mannenbach.

Die Untersee-Inselwelt im Überblick
Nach kurzem Aufstieg liegt dem Besucher auf Schloss Arenenberg der gesamte Untersee zu Füßen. Die atemberaubende Aussicht bezauberte vor 200 Jahren auch Königin Hortense. Nach der Niederlage ihres Stiefvaters Napoleon Bonaparte macht sie den Arenenberg zu ihrem Exilsitz – und sorgte von dort ordentlich für Wirbel. Mit ihren Investitionen katapultierte sie die Region in die Moderne. Auch den Beginn der Dampfschifffahrt finanzierte sie mit. Die aktuelle Ausstellung „Eine Königin macht Dampf!“ widmet sich ihrem Wirken. Übrigens: Hortenses Gäste aus aller Welt fühlten sich beim Blick über die kurvige Uferlinie und die Untersee-Inselwelt an den Golf von Neapel erinnert – und gerieten hemmungslos ins Schwärmen.

Länderhopping per Kursschiff
Ab Mannenbach verkehren im Sommer Ausflugsschiffe im Zweistundentakt mit Kurs aufs malerische Stein am Rhein. Sie kreuzen fröhlich über den Untersee und wechseln dabei allein sechs Mal zwischen der Schweiz und Deutschland hin und her. Kurz vor Stein passiert das Schiff die drei kleinen Werd-Inseln, die sich bei Niedrigwasser zu einem einzigen Eiland verbinden. Nur eine davon ist bewohnt, fünf Franziskaner führen hier ein klösterliches Leben. Mehrmals am Tag halten sie Stundengebete ab, zu denen auch Besucher willkommen sind. Die Klosterinsel, ein beliebtes Fotomotiv, ist über einen langen Steg mit dem Festland verbunden.

Im Paddeltakt um die Halbinsel Höri
Gleich hinter Stein geht’s wieder über die Grenze nach Deutschland. Vom nahen Örtchen Wangen aus lässt sich die ländliche Höri mit gemütlichem Paddelschlag per Kanu umrunden. Landgänge sollte man allerdings einplanen, sonst verpasst man in Hemmenhofen und Gaienhofen die heute als Museum geführten Wohnhäuser von Otto Dix und Hermann Hesse. Otto Dix hatte sich während der NS-Zeit an den Bodensee zurückgezogen, seine Kunst war von den Nazis als „entartet“ gestempelt worden. Der junge Hermann Hesse bezog zu Beginn des 20. Jahrhunderts am Gaienhofener Dorfplatz ein Bauernhaus. Für ihn war es die „ erste legitime Werkstatt“ seines Berufs.

Radolfzeller Mettnau: Eine Vogelinsel und ein Liebesnest
Ist die Höri umrundet, wartet in Iznang bei gutem Timing schon das Ausflugsschiff, das den Zeller See Richtung Radolfzell queren wird. Von der Hafenmole der Jubiläumsstadt – Radolfzell feiert in diesem Jahr 750 Jahre Stadtrecht – ist es nur ein halbstündiger Spaziergang entlang des Seeufers zur Halbinsel Mettnau. Das bedeutende Naturschutzgebiet nutzen seltene Vogelarten als Brutstätte. Die weitläufigen Parks dienen außerdem der Mettnau Kur als aussichtsreicher Fitnessgarten. Filmische Berühmtheit hat die 200 Meter vorgelagerte kleine Liebesinsel erlangt. Im Fünfzigerjahre-Heimatfilm „Die Fischerin vom Bodensee“ verbrachten die beiden Protagonisten Hans und Maria eine romantische Liebesnacht auf dem einsamen Inselchen.

Wie auf Schienen: Ab Richtung Konstanz
Der Panoramazug Seehas saust ab Radolfzell im Halbstundentakt nah am Ufer Richtung Allensbach und Konstanz. Mettnau und Reichenau ziehen noch einmal vorbei, bis man über den Seerhein ins historische Konstanz einfährt. Blick nach links: schon wieder eine Insel. Dominikanermönche gründeten im Mittelalter auf einem der Stadt vorgelagerten Eiland ein Kloster, heute beherbergen die alten Mauern ein ehrwürdig-luxuriöses Hotel. Und zum guten Schluss lohnt von hier noch ein Abstecher zur berühmtesten Insel des Bodensees: der Blumeninsel Mainau.

Informationen und weitere Routentipps: BodenSeeWest Tourismus e.V., Im Kohlgarten 2, D-78343 Gaienhofen, Tel. +49 7735 919055, info@bodenseewest.eu, www.bodenseewest.eu

 

SERVICE

Kursschifffahrt mit Linienplan
Die BSB, die Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH aus Konstanz betreiben das Bodenseeschiff  MS Stadt Radolfzell, das sommers in Radolfzell startet. Sie verbindet die größte Stadt am Untersee mit Iznang auf der Höri, Mannenbach und der Insel Reichenau. Zur Hauptsaison fährt sie täglich. Ein Tages-Rundfahrtticket, das „Zeller-See Ticket“, mit beliebig vielen Unterbrechungen gibt es für 12 Euro, ermäßigt 6 Euro. Für den Arenenberg ist zudem ein Kombiticket mit Schlosseintritt erhältlich. Weitere Infos über www.bsb.de.
Die URh, die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein mit Sitz in Schaffhausen wiederum verkehrt zwischen Schaffhausen und Konstanz, bedient dabei den Untersee und die Insel Reichenau mit vielen Stopps. www.urh.ch
Die Schifffahrt Harald Lang mit der MS Seestern ist in Gaienhofen-Horn stationiert und verkehrt zwischen der Halbinsel Höri und der Schweizer Seite. Tageskarten für beliebig viele Fahrten kosten 9 Euro für Erwachsene, Kinder zwischen 7-14 Jahren zahlen 5 Euro, www.schifffahrtlang.de. Die Schifffahrt Baumann wiederum bedient die Linie Allensbach-Reichenau. www.schifffahrtbaumann.de

Solarfähren ergänzen flüsterleise
Ein besonderes Erlebnis ist es, ohne Motor über den idyllischen Untersee zu gleiten. Regelmäßige Überfahrten zwischen der Insel Reichenau (D) und Mannenbach (CH) bietet Tom Geiger mit seiner Solarfähre an. www.solarfaehre-reichenau.de. Ausflugsfahrten kann man mit der Solarfähre Helio unternehmen, die im Sommer regelmäßig am Mettnau-Steg in Radolfzell zu Sonnenuntergangsfahrten startet. www.solarfaehre.de

 

Kanuverleih und Kanutouren

Wasserwandern
Die Ferienorte am Untersee bieten verschiedene Wasserwanderwege entlang des Untersee-Ufers an, die mit dem Kanu zurückgelegt werden können. Neben Rundfahrten besteht auch ein „one-way“ Angebot: gegen einen geringen Aufpreis können die Paddler ihr Kanu am gewünschten Zielort abgeben.

Anbieter rund um den Untersee
Einer der größten Anbieter ist La Canoa mit zahlreichen Verleih-Stationen auf der Reichenau, in Hegne, in Markelfingen, in Steckborn und Stein am Rhein. Tourenvorschläge und Informationen: www.lacanoa.com.
In Öhningen-Wangen auf der Höri wiederum ist das Bootsstüble Wangen, das neben Kanus auch historische Ruderboote oder Kajaks verleiht. Geführte Touren bis auf den Hochrhein sind im Programm, die Einsteigern auf diesem Revier empfohlen werden. Bootstüble Wangen, Seeweg 13, D-78337 Öhningen-Wangen, Tel. +49 7735 440662, www.bootsstueble-wangen.de.
Außerdem kann man am Naturfreundehaus in Markelfingen bei Bodensee Kanu Tours Kanus und Kajaks mieten. www.bodensee-kanu-tours.de

 

VHB-Gästekarte

Entspannt rumkommen per Bus und Bahn
Dank VHB-Gästekarte kommen Urlauber, die am westlichen Bodensee übernachten, entspannt und kostenfrei mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Ziel. Die Karte gilt als Freifahrtschein für Busse und Bahnen, bei der Schifffahrt auf Untersee und Rhein sowie an verschiedenen touristischen Zielen bekommen die Inhaber Rabatt. Für Inspiration sorgt ein neuer Ausflugsführer, der vom Gastgeber gemeinsam mit der Gästekarte überreicht wird. Er weist in zwei Sprachen den Weg zu über 60 Ausflugszielen der Region. Informationen, Hotelbuchung und Download unter: www.bodenseewest.eu

 

Museen und Ausstellungen

Ausstellung auf dem Arenenberg: Eine Königin macht Dampf
200 Jahre Bonapartes am Bodensee – dieses Jubiläum ist Anlass für die neue Ausstellung im Napoleonschloss auf dem Arenenberg. Hortense de Beauharnais, die Mutter des letzten Kaisers der Franzosen, steht dabei im Zentrum. Das Napoleonmuseum Thurgau präsentiert die Königin als Macherin mit besten Beziehungen und gutem Händchen für Investitionen. «Eine Königin macht Dampf – Zeitenwende am Bodensee 1817-1837» wird vom 23. Mai bis zum 22. Oktober 2017 im Napoleonmuseum Thurgau gezeigt. Die Ausstellungsräume liegen in Hortenses ehemaligem Domizil unweit von Konstanz, das heute als schönstes Schloss am Bodensee bekannt ist. Infos: Napoleonmuseum Thurgau, CH-8268 Salenstein, Tel. +41 58 345 74 10, www.napoleonmuseum.ch

Museum Haus Dix
Für Kunstfreunde ist das frühere Wohn- und Atelierhaus des berühmten Malers Otto Dix ein herrliches Ausflugsziel. In Hemmenhofen am westlichen Bodensee gelegen, zeigt das hier untergebrachte Museum Haus Dix auch das familiäre Leben des Künstlers. Hierfür wurde Originalmobiliar zusammengetragen oder rekonstruiert. Im ersten Obergeschoss sind darüber hinaus ausgewählte Gemälde und Druckgrafiken zu sehen. Otto Dix war einer der ersten Künstler, der die Repressionen des NS-Regimes zu spüren bekam. Bereits 1933 verlor er seine Professur an der Kunstakademie Dresden. Nach einer Zwischenstation im Hegau-Ort Randegg baute die Familie Dix 1936 ein eigenes Haus in Hemmenhofen, hoch am Hang mit einem traumhaften Blick über den See zur nahen Schweiz. Museum Haus Dix, Otto-Dix-Weg 6, D-78343 Gaienhofen, Tel. +49 7735 93 71 60, www.kunstmuseum-stuttgart.de

Hesse Museum Gaienhofen
Frisch verheiratet, seinen ersten literarischen Erfolg mit dem Roman „Peter Camenzind“ feiernd, zog Hermann Hesse 1904 nach Gaienhofen auf der Halbinsel Höri, um dort ein einfaches Leben auf dem Land zu führen. Er bezog ein schlichtes Bauernhaus am Gaienhofener Dorfplatz, das er unmittelbar nach seiner Heirat mit Maria Bernoulli bezog. Für dieses erste Wohnhaus ließ er jenen beeindruckenden Schreibtisch bauen, der ihm sein Leben lang als Arbeitsplatz diente. Der Schreibtisch steht im Zentrum der neuen Dauerausstellung, die am authentischen Ort eingerichtet wurde und neben Hesses Arbeit als Schriftsteller den schon bald auftretenden Konflikt des Autors zwischen sesshaft-unflexibler Bürgerlichkeit und wandlungsbereitem Künstlertum inszeniert. Hesse Museum Gaienhofen, Kapellenstr. 8, D-78343 Gaienhofen, Tel. +49 7735 440949, www.hesse-museum-gaienhofen.de