Bis 24. Oktober 2023: «Die Gärten Napoleons III.»: Ausstellung und Parkinstallationen auf Schloss Arenenberg im Rahmen des Projekts «Grüne Fürsten am Bodensee»

Vom Bodensee nach Paris: Der Kaiser mit dem grünen Daumen

Bei der Ausstellung «Die Gärten Napoleons III.» lässt das Napoleonmuseum Arenenberg am Schweizer Bodensee tief ins Herz des französischen Kaisers blicken, der als Kind und junger Prinz auf dem Arenenberg lebte. Besucher begegnen zudem im Schlosspark historischen Persönlichkeiten, die bei der Gestaltung der Parks und der Kulturlandschaft am Bodensee ihre grünen Daumen im Spiel hatten. Ausstellung und Parkinstallationen sind der Arenenberger Beitrag zum Projekt «Grüne Fürsten am Bodensee» initiiert von Arenenberg und Insel Mainau.

Ein Prinz wählt grün
Als Prinz Louis mit sieben Jahren zusammen mit seiner Mutter Hortense im Jahr 1815 ins Bodensee-Exil nach Konstanz kam, war er bereits grün «infiziert». Für den Neffen Napoleons I. war es als kleiner Bub völlig normal gewesen, in den Schlossparks seiner Großmutter Kaiserin Josephine und seiner Mutter Hortense Streifzüge zu unternehmen. Das prägte ihn: Der Landschaftsbau und das Gärtnern ließen ihn nicht mehr los. 1817 bezog Hortense de Beauharnais mit ihrem Sohn das Schlossgut Arenenberg am Schweizer Bodensee. Sie richtete sich ein und ließ Anwesen und Park «à la mode» umgestalten. Vor allem beim Parkbau mischte Prinz Louis beherzt mit.

«Hauptwerk» Napoleons III.: Die Begrünung von Paris
Die Ausstellung des Napoleonmuseums schildert den Werdegang des «grünen Bodensee-Fürsten» Louis zum Parkbauer und legt den Schwerpunkt auf sein späteres Herzensprojekt als Kaiser Frankreichs: die Begrünung von Paris. Park für Park entstand im Rahmen seines kompletten Umbaus der französischen Hauptstadt, den er zusammen mit George-Eugène Haussmann umsetzte. Allein im Bois de Boulogne waren 420.000 Bäume gepflanzt worden!

Als Scherenschnitte begrüßen die grünen Fürsten die Besucher der Parks
Installationen im Arenenberger Schlosspark, auf der Insel Mainau und an vielen anderen Orten der westlichen Bodenseeregion ergänzen die Ausstellung. Hier begegnen die Besucher den Weggefährten des Kaisers aus seiner Exilzeit am Bodensee. Unter den fast lebensgroßen Scherenschnitten aus Holz befinden sich «grüne Fürsten» wie Nikolaus II. Esterházy ebenso wie Gartenarchitekten, Hofgärtner und weitere gute Geister, ohne deren grüne Daumen die blaublütigen Adeligen beim Gartenbau wohl nicht weit gekommen wären. Sie alle plaudern aus dem Nähkästchen, sinnieren über die großen Herausforderungen beim Parkbau und sprechen über ihre Rolle bei der Verwandlung der Kulturlandschaft am Bodensee.

Mehr Informationen: Napoleonmuseum Arenenberg, Arenenberg 1, CH-8268 Salenstein, Tel. +41 58 345 7410, napoleonmuseum@tg.ch, www.napoleonmuseum.tg.ch, www.gruene-fuersten-bodensee.com

 

Öffnungszeiten Napoleonmuseum

Oktober – April: Di - So: 10:00 - 17:00 Uhr
Mai – September: täglich 10:00 - 17:00 Uhr

Das Gesamtprojekt «Grüne Fürsten am Bodensee»

Eingebettet sind Ausstellung und Parkinstallationen auf dem Arenenberg in das internationale Ausstellungsprojekt «Grüne Fürsten am Bodensee», initiiert von Napoleonmuseum und Insel Mainau. Im Mittelpunkt steht neben Kaiser Napoleon III. und seiner Mutter der schillernde österreichische Fürst Nikolaus II. Esterházy. Nach seiner Verbannung aus Wien hatte er 1827 die Insel Mainau gekauft. Er wandelte den barocken Park in einen englischen Landschaftsgarten um. Die Ausstellung «Il Magnifico – Fürst Nikolaus II. Esterházy empfängt im Schloss» widmet sich auf der Mainau seinem «grünen» und zugleich verschwenderisch-prachtvollen Lebensstil. Das Quartett voll macht der badische Markgraf Wilhelm, der an beiden Ausstellungsorten ebenfalls präsent ist. Ausstellungen im Naturmuseum Thurgau, im Museum für Archäologie Thurgau und im Ittinger Museum zeigen weitere Aspekte der Gestaltung und Nutzung von Landschaft im 19. Jahrhundert. Kooperationen mit europäischen Schlössern wie Salem, Malmaison und Eisenstadt, historischen Bodensee-Orten sowie dem Netzwerk Bodenseegärten runden das Bild ab.

«Grüne Fürsten am Bodensee» Ausstellungstermine

Vorträge

09.05.2023, 19:00: «Napoleon III. – Ein grüner Kaiser», Vortrag von Christina Egli, stv. Direktorin Napoleonmuseum Arenenberg, Landratsamt Konstanz (grosser Saal)

12.06.2023, 19:00 Uhr: «Grüne Fürsten am Bodensee», Votrag von Dominik Gügel, Direktor Napoleonmuseum Arenenberg, Landratsamt Konstanz (grosser Saal)

Veranstaltungshighlight

25. Juni 2023: Klaus Maria Brandauer ist Fürst Nikolaus II. Esterházy

Klaus Maria Brandauer ist „Der Prachtvolle“ Fürst Nikolaus II. Esterházy: Eine musikalische Soirée mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz am 25. Juni 2023, Open Air auf der Insel Mainau

Der Grand Seigneur unter den österreichischen Schauspielern, Weltstar und Oskar-Preisträger Klaus Maria Brandauer, schlüpft am 25. Juni 2023 in die Rolle des früheren Eigentümers der Mainau, Fürst Nikolaus II. Esterházy, genannt «Il Magnifico». Mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz unter der Leitung von Gabriel Venzago nimmt er die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise durch die schillernde Welt des beginnenden 19. Jahrhunderts und die Musik ihrer Zeit. Das Libretto für den Abend basiert auf einem Skript von Dominik Gügel.

Ticket-Bonus auf Mainau und Arenenberg

Bei Vorlage des Eintrittstickets vom Napoleonmuseum erhalten Besucher auf der Insel Mainau eine Ermäßigung von 5 Euro. Gleiches gilt für Tickets von der Mainau, bei deren Vorlage Arenenberg-Besucher einen Rabatt von 5 Franken auf den Eintrittspreis des Museums erhalten.

Begleitband «Grüne Fürsten am Bodensee»

Im Juni erscheint der reich bebilderte Begleitband von Dominik Gügel zur Ausstellungskooperation: Dominik Gügel, Grüne Fürsten am Bodensee: Nikolaus II. Esterházy auf der Mainau – Napoléon III. auf dem Arenenberg – Wilhelm von Baden in Salem, ISBN: 9783842524088, Silberburg Verlag, 27,99 Euro

Angebote des Bistro Louis Napoléon

Vesperplättli «D'Wöschhenki»
(das Wäscheaufhängen oder die aufgehängte Wäsche, frei übersetzt)

Eine legendäre Magd namens Pauline stand Pate für das neue "Vesperplättli der etwas anderen Art". Pauline soll – so erzählt man sich am Untersee – in der Zeit der grünen Fürsten gelebt haben und aus einem der Thurgauer Dörfer oberhalb des Arenenbergs stammen. Zwar freute sie sich sehr darüber, dass sie in kaiserlichen Diensten stand und für ihre Mühe guten Lohn und Brot erhielt, sie liebte auch die Königin Horten-se sehr, aber das Arbeiten insgesamt war ihr Ding halt leider nicht. Besonders den Waschtag fand sie anstrengend, galt es doch das feine Leinen und die kostbaren Seidenstoffe der hohen Herrschaften in mühsamer Handarbeit zu waschen. Das wäre ja noch gegangen, aber das anschliessende Wäscheaufhängen!!! Die schweren Bastkörbe mussten von der Waschküche auf die entfernte Wiese bei der Orangerie zum Trocknen getragen werden und anschliessend zurück in die Lingerie, das Zimmer, in dem das Leinen gelagert wurde. Servietten, Tischtücher, Bettzeug und, und, und. In normalen Zeiten vielleicht für 20 Personen, das konnten aber auch weit mehr werden!

Die kluge Thurgauer "Jungfer" wusste sich aber zu helfen! Ohne ihre Herrschaft zu informieren, stellte sie ihre Freundinnen und Freunde aus der Umgebung an. Bei der grossen Armut die damals herrschte, kamen die Leute gerne, denn die Magd besass einen Nachschlüssel zur Vorratskammer. War die Arbeit getan, offerierte Pauline ihnen ein währschaftes Vesper mit feinem Rauchfleisch vom Schwein, mit Schüblig (Art Landjäger) aus Rind-und Lammfleisch sowie verschiedenen Käsesorten. Dazu das schmackhafte Bauernbrot, das Prinz Louis Napoléon so gerne ass. Schnell sprach sich diese "Gastfreundschaft" herum und auf dem Seerücken fragten sich bald alle nur noch, wann es wohl die nächste «Wöschhenki» gibt.

Knoblauch-Kräuterbrot mit Salade de Fleurs

Wer um den Arenenberg herum spazieren geht, erfährt schnell, dass Königin Hortense und Prinz Louis Napoléon noch heute in vielen Anekdoten präsent sind. Eine davon erzählt, der Prinz und später auch der Kaiser die unverfälschte Thurgauer Küche sehr geliebt habe, besonders das Bauernbrot mit und ohne Aufstrich. Dazu schwärmte er immer vom Salat und den Kräutern aus dem Arenenberger Pôtager, dem grossen Gemüsegarten hinter der sogenannten Dépendance. Dazu träumte er vom Blütenmeer auf den Wiesen und in den Gewächshäusern. Oft habe er die Pflanzen in den Mund genommen und zum Spass oder gegen den "kleinen Hunger" darauf herumgekaut.

Vor diesem Hintergrund entstand zu Ehren Napoleons III., des «grünen Kaisers vom Bodensee», eine Neukreation aus Knoblauch, Kräutern und Blütensalat. Sie verbindet auf ganz besondere Weise Tradition und Moderne der berühmten Thurgauer Küche.

https://arenenberg.ch/gastronomie/bistro/

Ein Wein zu Ehren des «grünen Fürsten» Napoleon III.

CASCADE ist der Name der neuen Schaumwein-Kreation des Weinguts Arenenberg. Inspiriert ist er vom beeindruckenden Wasserfall unterhalb der Prinzen-Brücke am Parkeingang. Sie war einst von Louis, dem späteren Kaiser Napoleon III. nach dem Vorbild von Tivoli geplant und eigenhändig errichtet worden. Aktuell wird sie von der Stiftung Napoleon III wieder in den Originalzustand versetzt.

CASCADE ist der erste Schaumwein des Weinguts Arenenberg und wird aus Pinot Noir Trauben im traditionellen Champagnerverfahren mit der Geschmacksnote "brut" hergestellt.

Erhältlich ist CASCADE beim Weingut Arenenberg. Verkauf jeden Freitag (ausser feiertags) von 16.30 bis 17.30 Uhr, außerdem täglich im Shop des Museums.
www.arenenberg.ch/weingut

Ansprechpartner für Medienschaffende:

Arenenberg: Dominik Gügel, Tel. +41 58 345 74 12, dominik.guegel@tg.ch //
Pressestelle: PR2, Petra Reinmöller, Tel. +49 7531 369 3710, p.reinmoeller@pr2.de

 

Gefördert wird das internationale Ausstellungsprojekt aus Mitteln des Interreg-VI-Programms "Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein": https://www.interreg.org