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Pressefach Arenenberg
Letzter Pressetext: 27.07.23
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Grüne Zeitreise rund um das Schweizer Napoleonschloss

Die Arenenberger Gartenwelt am Schweizer Bodensee

Rund um das schönste Schloss am Bodensee liegt die Arenenberger Gartenwelt, die zum thurgauischen Mannenbach gehört. Bei einem Rundgang durch die historischen Gärten und die Schulgärten unternehmen die Besucher eine Zeitreise durch die Epochen der Gartenbaugeschichte. Neben den historischen Gärten und Parkanlagen stehen Felder und Gärten offen, auf denen moderner Kräuter-, Gemüse- und Getreideanbau gelehrt wird. Dazu die Weingärten, deren Geschichte bis in die römische Zeit zurückreicht.

Ursprünge in der Spätantike und im Mittelalter
Archäologische Funde belegen bereits für die Spätantike Weinbau auf dem Arenenberg. Spätestens seit 1400 lässt sich ein mittelalterlicher Lust- und Weingarten nachweisen. Der Nachbau eines Patriziergartens verweist auf die gärtnerischen Wurzeln der Anlage und erinnert an die Zeit, zu der der Ort noch Narrenberg hiess und an Stelle des Schlosses ein (landwirtschaftliches) Gut stand. Der Mittelaltergarten mit Rasenbänken, einem Brunnen und unzähligen Duft- und Nutzpflanzen ist die einzige Rekonstruktion dieser Art in der Schweiz, Österreich und in Süddeutschland. Gärten wie dieser waren im ausgehenden Mittelalter ein Statussymbol des Adels und des gehobenen Bürgertums. Sie dienten der Erbauung, aber auch für geheime Treffen.

Der Landschaftspark – das Erbe von Gartenfürst Pückler
Vor rund 200 Jahren verliebte sich eine Königin in den Arenenberg – und machte ihn zu dem Ort, der er heute ist. Die Stieftochter Napoleons, Hortense de Beauharnais, zog sich 1817 mit ihrem Sohn hierhin ins Exil zurück, nachdem sie aus Paris verbannt worden war. Der kleine Louis Napoléon wurde später Kaiser Napoleon III. – der letzte Kaiser der Franzosen lebte bis zu seinem dreissigsten Lebensjahr am Bodensee. Als Hortense Schloss Arenenberg bezog, gestaltete sie nicht nur die Salons des Hauses neu. Auf einem etwas unterhalb des Schlosses gelegenen Plateau entstand unter ihrer Aufsicht ein Landschaftspark. Ein Spaziergang auf zart geschwungenen Pfaden eröffnet immer wieder neue Sichtachsen. Bei der Planung war auch Gartenfürst Hermann von Pückler-Muskau involviert. Viele seiner Ideen entfalten sich erst jetzt in ihrer ganzen Pracht. Bis 2007 waren noch grosse Teile der Anlage überwuchert und verschüttet. Bei einer aufwändigen Freilegung fand man unter anderem die Wände einer Grotte aus Tuffstein, Fundamente einer ehemaligen Eremitage sowie die komplett erhaltene grosse Brunnenschale, die sich unter einem Blätter- und Erdberg über ein ganzes Jahrhundert erhalten hatte.

Der Landschaftspark pflegt eine alte Gartentradition und bekommt ausserdem stetig Zuwachs: 2016 wurde im Park ein Hortensien-Weg angelegt. Er erinnert daran, dass Hortensien die Lieblingspflanzen der gartenaffinen Königin waren. Keine geringere als Kaiserin Joséphine, meinte, die Blume wäre nach Königin Hortense benannt worden.

Die Aussichtsterrasse – einer der schönsten Orte am Bodensee
Wo einst die Königin Feste feierte, können Gäste heute den Sonnenuntergang über dem Untersee geniessen. Die Aussichtsterrasse vor dem Schloss ist nach Westen ausgerichtet und bietet einen der romantischsten Ausblicke am ganzen Bodensee. Der Blick der Besucher schweift über die Arenenberger Rebberge auf die Buchten von Mannenbach und Berlingen über die Halbinsel Höri bis zur dem Arenenberg gegenüberliegenden UNESCO-Welterbe-Insel Reichenau und zu den Vulkanschloten des Hegaus. Als die Terrasse angelegt wurde, spielte man mit der Wahrnehmung des Betrachters. Gehört der Bodensee etwa mit zum Park? Grenzen sind keine zu sehen…

Die Schulgärten
Louis Napoléon heiratete 1853 die spanische Gräfin Eugénie de Montijo. Diese schenkte den Arenenberg 1906 dem Kanton Thurgau, verbunden mit zwei Auflagen: Sowohl ein Museum als auch eine Schule sollten auf dem Gelände entstehen. In dieser Tradition gibt das Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg (BBZ) heute grünes Wissen an den landwirtschaftlichen Nachwuchs des Kantons weiter. Hühnerstall und Bienenhaus, Baum- und Sortengarten zeigen die vielen Facetten der Landwirtschaft und der Gartenkulturen. Im Sortengarten werden alle wichtigen Acker- und Futterbaukulturen angebaut. So können Lernende und Besucher deren Wachstumsentwicklung sowie die notwendigen Pflegemassnahmen direkt vor dem Klassenzimmer nachvollziehen. Auf Übungsfeldern wird z.B. der Ertrag verschiedener Erdbeersorten von Schülern untersucht und in Freizeitkursen wird altes Kulturhandwerk wie Handmähen mit der Sense vermittelt.

Die Arenenberger Gartenwelt – eine grüne Partnerschaft seit 2016
2016 haben sich die Schulgärten des BBZ und die historischen Gärten des Schlosses zu einem kulturtouristischen Gesamterlebnis zusammengeschlossen. Unter dem Namen Arenenberger Gartenwelt steht seither die gesamte Aussenanlage den Besuchern offen. Der Besuch des Schlosses lässt sich mit einem ausgedehnten Gartenspaziergang und einer Pause im Bistro Louis Napoléon perfekt für einen Tagesausflug nutzen. Ein Gartenführer (kostenfrei, handliches A5-Querformat, erhältlich im Museumsshop) begleitet die Besucher bei der Erkundung des Arenenbergs.

Die Arenenberger Gartenwelt ist Mitglied im Verein Bodenseegärten, dessen Sitz sich auch auf dem Arenenberg befindet. Der Europa-Gartenführer von Kümmerly+Frey zählt den Arenenberger Schlosspark ausserdem zu den „130 charmantesten, prachtvollsten und aussergewöhnlichsten Gärten und Parks in Europa“.

Kontakt und Adresse: Napoleonmuseum Thurgau, Schloss und Park Arenenberg, CH-8268 Salenstein, Telefon: + 41 (0)58 345 74 10, www.napoleonmuseum.ch, napoleonmuseum@tg.ch

 

 

Die Arenenberger Gartenwelt ist ein gemeinsames Projekt von:

Schlossgut Arenenberg

Napoleonmuseum Thurgau

CH-8268 Salenstein

Telefon: + 41 (0)58 345 74 10

www.napoleonmuseum.ch

napoleonmuseum@tg.ch

Bildungs- und Beratungszentrum

Arenenberg

CH-8268 Salenstein

Telefon: + 41 (0)71 663 33 33

www.arenenberg.ch

info@arenenberg.ch

 

 

10. Mai bis 24. Oktober 2021: Sonderausstellung: «1821 Napoleons Ende: St. Helena, Arenenberg und die Geburt einer Legende»: Vor 200 Jahren starb Napoleon I. in der Verbannung auf St. Helena. Anlass genug für das Napoleonmuseum, dem berühmten Korsen eine Sonderausstellung zu widmen. Sie zeigt, wie Napoleon selbst und später seine Erben ganz bewusst an der Legende schmiedeten, die bis heute das Bild des ehemaligen französischen Kaisers prägt. Einer der Höhepunkte: das Bett, in dem Napoleon gestorben sein soll. Zudem zeigt der Sarkophag viele der damals reliquiengleich verehrten Andenken an den ehemaligen Kaiser der Franzosen. Die Ausstellung ist vom 10. Mai bis 24. Oktober 2021 auf dem Arenenberg zu sehen. Sie ist der Thurgauer Beitrag zum weltweit begangenen Année Napoléon 2021, das von «Fondation Napoléon» in Paris koordiniert wird.

 

Das Napoleonmuseum Thurgau in Kürze:
Schloss und Park Arenenberg mit dem 1906 gegründeten Napoleonmuseum ist das einzige deutschsprachige Museum zur napoleonischen Geschichte. Sein Forschungsgebiet reicht von der französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg. Zu diesem Zweck unterhält das Haus wertvolle Sammlungen verschiedener Genres sowie ein umfangreiches Archiv. Seine ca. 25'000 Bände umfassende Forschungsbibliothek wird laufend erweitert. Seit einigen Jahren unterzieht sich das Napoleonmuseum Thurgau einem Wandel. Zusätzliche Räume des ehemaligen Schlossguts Arenenberg erlauben es, aus dem bestehenden Haus ein modernes Institut zur Erforschung, Bewahrung und Präsentation der napoleonischen Geschichte zu entwickeln. Die Sammlung umfasst weltweit begehrte Ausstellungsstücke.

Mit jährlich rund 30'000 Besuchern zählt das Museum darüber hinaus zu den Anziehungspunkten des Bodenseegebietes. Regelmässige Sonderausstellungen beschäftigen sich mit Facetten der napoleonischen Geschichte am Bodensee. Der umliegende Landschaftspark ist frei zugänglich. In der «Arenenberger Gartenwelt» können Besucher eine Gartenzeitreise en miniature erleben. Der Museumsshop bietet neben Napoleonika auch regional- und landestypische Produkte an.

Aufgrund seiner Lage am internationalen Bodensee und seiner Geschichte versteht sich das Napoleonmuseum Thurgau als Mittler zwischen den Staaten. Frankreich, die Schweiz, Deutschland, Italien, England, Polen, die USA: Es gibt praktisch kein Land zu dem die Familie Bonaparte von Schloss Arenenberg aus nicht in Verbindung stand. Dieser Tradition folgend unterhält das Napoleonmuseum umfangreiche internationale Kontakte.